Karabiner - so klein sie sind, so groß ist ihre Verantwortung. Denn ihre Aufgabe lautet: Sichern.
Damit man sich immer und zu hundert Prozent auf die kleinen Helfer verlassen kann, muss man beim Kauf der so genannten „persönlichen Schutz Ausrüstung“ (PSA oder engl. PPE) auf die richtigen Angaben achten. Diese sorgen dafür, dass Zertifizierung sowie Materialprüfung stimmen. Bevor wir also einen neuen Karabiner in den Handel bringen, wird dieser intern und extern bis ins Detail geprüft. Das notifizierte Prüfhaus, in unserem Fall die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) in Wien, bestätigt, dass sich Kletterer, Flieger, Industriekletterer und Arbeitssicherheitsexperten auf unsere Karabiner verlassen können.
Generell solltet ihr darauf achten, ob und wie gut der Karabiner subjektiv in eurer Hand liegt und ob er bequem zu öffnen und zu schließen ist. Es gibt die unterschiedlichsten Karabinerformen; genauso wie es unzählige unterschiedliche Geschmäcker gibt. Was für den Einen nicht funktioniert, kann für den anderen der perfekte Karabiner sein.
Die richtige Karabiner Kennzeichnung sollte prinzipiell eine Selbstverständlichkeit sein. Leider ist das heute nicht immer der Fall – viele Traditionsschmieden müssen schließen oder wandern in Billiglohnländer ab. Dort wird - wie der Name schon sagt - billiger produziert; Man kann so scheinbar am Markt besser konkurrieren. Die normgerechte Karabiner Zertifizierung ist in einem solchen Fall nicht immer gewährleistet.
DAS MUSS DRAUFSTEHEN
>> Kennzeichen des Herstellers bzw. des „In-den-Verkehr-bringers“.
>> Kennzeichnung des Karabiner Typs nach EN 12275 (der Sportkletter Karabinernorm): H für HMS, X für Oval und K für Klettersteig. Wenn keine dieser Typen draufsteht, ist es ein Typ-B Karabiner – B steht für Basis.
>> Mindestfestigkeitswert in Kilonewton (kN), abgerundet auf die nächste volle Zahl. Dabei sind anzugeben: Die Bruchlastwerte für Belastungen in Längsrichtung, Querrichtung sowie bei offenem Schnapper.
>> Das Original „ce“-Zeichen bestätigt die Norm Konformität (Achtung: achtet auf das Originalzeichen; ce kann auch für „China Export“ stehen) direkt hinter dem ce muss die vierstellige ID (Nummer) der Prüfstelle folgen, in unserem Falle 0511 für die AUVA in Wien.
GUT, WENN ES ZUSÄTZLICH DRAUFSTEHT
Unter Umständen steht zusätzlich zur ce-Norm noch das Kennzeichen der UIAA auf dem Karabiner; die Prüfungsnorm entspricht im Prinzip der ce-Norm. Allerdings verlangt die UIAA meist höhere Werte oder Zusatz Prüfungen. Die UIAA-Richtlinien sind immer strenger als die der CEN. Was es jedoch nicht gibt, ist ein Karabiner, der nur nach UIAA geprüft wurde: Wenn UIAA draufsteht, steht auch ce drauf.
WER STECKT HINTER DIESEN ORGANISATIONEN?
Die CEN (European Committee for Standardisation) ist ein europäisches Organ, das sich über alle Bereiche des täglichen Lebens erstreckt. Ob Wickeltisch, Tresor oder thermische Solar Anlage – die CEN überprüft, ob diese Produkte gewissen Mindestanforderungen gerecht werden. Die UIAA ist der Dachverband aller Alpinen Vereine (International Mountaineering and Climbing Federation). Neben der Safcom (Safety Commission) engagiert sie sich in vielen Bereichen des Kletterns, zum Beispiel in der internationalen Jugendarbeit. sie ist zudem die derzeitige „Heimat“ des Eiskletter-Weltcups.
HERSTELLUNG & HERKUNFT
AUSTRIALPIN produziert 100 % der Karabiner, Eisgeräte, Steigeisen und Beschläge in Fulpmes im Stubaital, ganz in der Nähe von Innsbruck, Tirol. Uns ist es außerordentlich wichtig, Arbeitsplätze zu sichern und die Umwelt zu schonen. Da Österreich ein Land ist, welches sich bewusst hohen ökologischen Standards verschrieben hat, gibt es hier besonders strenge Auflagen im Herstellungs- und Veredlungsprozess. Gerne sind wir aber bereit, diese Mehrkosten im Sinne der Umwelt und unserer Kinder zu tragen.
>> Ein weiteres wichtiges Kriterium sind die Schraubverschlüsse. Dabei geht es um die „Leichtgängigkeit“ der Sicherungshülse. Unsere bestehen aus Messing oder Stahl. Beide haben sehr gute Laufeigenschaften auf Aluminium, Messing sogar die allerbeste.
>> Zu einem Standard Feature bei vielen verschiedenen AUSTRIALPIN Karabinern sind GATE RED Markierung am Karabiner Schnapper sowie die individuelle Nummerierung (ID) am Karabiner Rücken aufgerückt. Alle Karabiner, die inklusive dieser Zusatzvorteile ab Lager verfügbar sind, sind mit den Kürzeln -GI oder -ID in der Artikelnummer gekennzeichnet.
>> Verarbeitung: Dein neuer Karabiner sollte nirgendwo scharfe Kanten oder Grate haben. Sie schaden den textilen Teilen deiner Ausrüstung genauso wie rauer Fels das Seil schneller altern lässt. Das gleiche gilt für alle Nieten – am besten sind möglichst abgeflachte, „im“ Karabiner liegende Nieten. Je glatter die Oberfläche, desto schonender für all das andere Material - denn: Normalerweise haben alle Stoffteile eine weitaus geringere Lebensdauer als die Metallteile.
ELOXIERUNG FÜR BESSERE WIDERSTANDSFÄHIGKEIT
Damit sie besonders widerstandsfähig sind, lassen wir die meisten Alu Karabiner eloxieren. Dabei wird der Karabiner in ein Eloxalbad getaucht, das aus Schwefelsäure besteht. Mit Hilfe von Gleichstrom wird eine chemische Reaktion im Aluminium des Karabiners hervorgerufen. Die oberste Schicht oxidiert, was sie besonders kratzfest macht und gegen Korrosion schützt. Auch hier gehen wir den teureren österreichischen Weg und lassen die gesamte Produkt Palette in Österreich eloxieren. Das Schwefelsäure Bad muss nämlich fachgerecht entsorgt werden. Dazu wird es neutralisiert, bis zu 90 % des so entstehenden Stoffes können an Klärwerke geliefert werden: Diese können ihn als „Fällungsmittel“ einsetzen; er reinigt Abwässer von überschüssigen Phosphaten.